Fallstudien zum Zusammenhalt vor Ort
Angesichts der aktuellen Herausforderungen durch Globalisierung, weltweite Fluchtbewegungen, soziale Ungleichheit sowie eine zunehmende ethnische, kulturelle und religiöse Diversität kommt dem sozialen Zusammenhalt vor Ort eine hohe Bedeutung zu. Städte, Landkreise und Gemeinden sind gefordert, den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf kommunaler Ebene zu begegnen, um ein gelingendes Miteinander zu gestalten. Eine der zentralen kommunalpolitischen Herausforderungen ist dabei die enorme Zuwanderung von Geflüchteten seit dem Sommer 2015. Einerseits wurde vielerorts außerordentliches ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete sichtbar, andererseits kann es auch zu einer Spaltung vor Ort kommen, wenn sich Unterstützer/Befürworter und Gegner der Ansiedelung von Geflüchteten gegenüberstehen. In insgesamt vier Fallstudien soll in jeweils einer Großstadt und einer Klein- oder Mittelstadt in Ost- und Westdeutschland untersucht werden, wie sich die aktuelle Zuwanderung von Asylsuchenden und Flüchtlingen auf den sozialen Zusammenhalt auf kommunaler Ebene auswirkt. Für die Untersuchung wurden die Städte Dortmund, Rostock, Dessau-Roßlau und Lippstadt ausgewählt, die das Forschungsvorhaben aktiv unterstützen. Die Erfahrungen und Perspektiven vor Ort werden mit Hilfe eines multimethodischen Vorgehens in Form quantitativer und qualitativer Methoden (standardisierte Umfragen, Fokusgruppengespräche und leitfadengestützte Interviews, Großgruppenveranstaltungen, Medienanalyse) erhoben und ausgewertet. Auf der Grundlage dieser wissenschaftlichen Analysen sollen schließlich Handlungsempfehlungen mit Beispielen guter Praxis zur Förderung des Miteinanders vor Ort erstellt werden.
Auftraggeber: Bertelsmann Stiftung
Laufzeit: September 2016 bis Juli 2018
Projektleitung: Dr. Frank Gesemann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Alexander Seidel
Kooperationspartner: IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik, ARGO-Team
Frank Gesemann, Kristin Schwarze und Alexander Seidel: Städte leben Vielfalt. Fallstudien zum Zusammenhalt vor Ort. Gütersloh 2019: Bertelsmann Stiftung
Stadtmacherinnen und Stadtmacher – Zur neuen Vielfalt intermediärer Stadtentwicklungsakteure
Intermediäre Stadtakteure – hinter diesem Begriff steckt eine zunehmende Vielfalt neuer, vor allem zivilgesellschaftlicher Macher*innen und Initiativen, die Einfluss auf stadtplanerische Entscheidungen und Gestaltungsprozesse im Sozialraum nehmen. In einer qualitativen Explorationsstudie hat das DESI Institut in Kooperation mit der L.I.S.T. GmbH untersucht, welche Ausprägungen diese Form des Mitgestaltens in Berlin annimmt. In vertieften Fallanalysen wurden neue intermediäre Akteure in den Bereichen der Stadtplanung und Quartiersgestaltung, der Integration geflüchteter Menschen, in lokalen Beteiligungsprozessen und Bildungslandschaften identifiziert. Präsentiert werden Praxisbeispiele und Antworten auf die Frage, in welcher Weise Beteiligung und lokale Demokratie dadurch beeinflusst werden und welche Chancen, aber auch Konflikte im Rahmen einer partizipativen Stadtgestaltung hieraus erwachsen.
Auftraggeber: vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.
Laufzeit: Juli 2016 bis Januar 2017
Projektleitung: Dr. Frank Gesemann
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: Martin Kriemann, Alexander Seidel
Kooperationspartner: L.I.S.T. – Lösungen im Stadtteil Stadtentwicklungsgesellschaft GmbH
DESI / L.I.S.T.: Stadtmacherinnen und Stadtmacher – Zur neuen Vielfalt intermediärer Akteure in Berlin in den Themefeldern Stadtentwicklung und Flüchtlingspolitik. Abschlussbericht zur Explorationsstudie im Auftrag des Bundesverbands für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw). Wissenschaftliche Bearbeitung: DESI: Dr. Frank Gesemann (Gesamtprojektleitung), Martin Kriemann, Alexander Seidel (mit Unterstützung durch Viola Kammertöns und Lina Thal), L.I.S.T.: Christian Luchmann, Tom Thal, Susanne Walz (Projektleitung L.I.S.T.). Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Margit Mayer. Berlin 2017: DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration/ L.I.S.T – Lösungen im Stadtteil. Stadtentwicklungsgesellschaft mbH abschlussbericht_stadtmacher_innen_final_18-04-2017
Sebastian Beck, Frank Gesemann, Martin Kriemann, Christian Luchmann, Margit Mayer, Alexander Seidel und Susannne Walz. vhw-Studie “Stadtmacherinnen und Stadtmacher” Zentrale Ergebnisse und Impulse. Koopperationsstrukturen, Wirkungen, Politisierung und Zukunftsvisionen. Tischvorlage, Berlin, 28.02.2017. vhw-studie_stadtmacherinnen_und_stadtmacher_ergebnisse
Sebastian Beck, Martin Kriemann, Christian Luchmann: vhw-Studie “Stadtmacherinnen und Stadtmacher”, Tel 1: Zwischenergebnisse. Bürgergesellschaft zwischen Government und Urban Governance. vhw-werkSTADT, Nummer 11, Januar 2017. vhw_werkstadt_stadtmacher_nr_11_2017
© vhw
„Engagement im Quartier“ – Studie im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfelds „Orte der Integration im Quartier“
In der Studie wurde untersucht, welche Bedeutung dem bürgerschaftlichem Engagement in den Bereichen Integration und Bildung für die Entwicklung sozial benachteiligter Quartieren zukommt. Welches Engagement kann in diesen Bereichen besonders hilfreich sein und zugleich die Stadt(teil)entwicklung und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund befördern? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um bürgerschaftliches Engagement auf lokaler Ebene, d.h. im eigenen Wohnumfeld oder in anderen, z,B. benachbarten Quartieren zu fördern? Weitere Informationen bieten die Webseiten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sowie die Forschungsleitfragen, die hier als Word-Datei heruntergeladen werden können.
Forschungsleitfragen des Projekts „Engagement im Quartier“: DESI-Forschungsleitfragen zum Projekt Engagement im Quartier
Auftraggeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Laufzeit: September 2013 bis März 2015
Ansprechpartner: Dr. Frank Gesemann, Prof. Dr. Roland Roth
Frank Gesemann 2014: Engagement im Quartier. In: Orte der Integration im Quartier. ExWoSt-Informationen 44/2, S. 24f.: exwost44_2
Frank Gesemann 2014: “Nachdem wir eine große ehrenamtliche Gemeinschaft aufgebaut haben, sind auch andere neidisch auf den Hardt geworden.” Ergebnisse von Gesprächsrunden mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern im Bildungs- und Familienzentrum Hard in der Stadt Schwäbisch Gmünd. Berlin: DESI. DESI_Engagement im Quartier_Bericht-zu den Gesprächsrunden in Schwäbisch Gmünd_Marz 2014_end
Frank Gesemann/Roland Roth 2015: Engagement im Quartier. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 14-15/2015, 30. März 2015, S. 35-42. Online: Engagement im Quartier
Frank Gesemann/Roland Roth 2015: Engagement im Quartier. BBSR-Online-Publikation 04/2015. Bonn: Bundesamt für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Engagement im Quartier
Gute Praxis im Lokalen Aktionsplan Marzahn-Mitte
Ziel der Studie ist es, gute Praxis im LAP Marzahn-Mitte zu identifizieren, um Handlungsvorschläge für die Akteure vor Ort und darüber hinaus zu entwickeln. Die Studie widmet sich dabei exemplarisch den Wirkungsweisen der Projektförderung in den beiden Handlungsfeldern „Öffentlicher Raum“ und „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung“. Darüber hinaus wird auch die Rolle des Begleitausschusses und des dabei praktizierten Patenschaftsmodells analysiert. Der abschließende Bericht ist im Herbst 2010 erschienen.
Jutta Aumüller, Frank Gesemann, Karin Lenhart, Roland Roth 2010: Drei Jahre Lokaler Aktionsplan Marzahn-Mitte. Ausgewählte Praxisbeispiele und Entwicklungsperspektiven. Berlin: Paritätische Akademie
Download: Broschüre 3 Jahre Aktionsplan
Weitere Veröffentlichungen
Frank Gesemann: Berlin: Einwanderungsstadt ,under construction’? Von der Beauftragtenpolitik zur strategischen Steuerung. In: Frank Gesemann, Roland Roth (Hg.): Lokale Integrationspolitik in der Einwanderungsgesellschaft. Wiesbaden 2009: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 311-333.
Victoria Schwenzer, Ulrike Hämmerling, Frank Gesemann: „Ein Gemeinschaftsgefühl müsste erzeugt werden, damit sich hier alle angenommen und zu Hause fühlen …“. Aktivierende Befragung in der Gropiusstadt. Abschlussbericht. Studie im Auftrag der S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH, Quartiersmanagement Lipschitzallee/Gropiusstadt. Berlin 2006: Camino – Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH.
Frank Gesemann (in Kooperation mit der Camino gGmbH): Wanderungsprozesse und Quartiersentwicklung. Ergebnisse des EU-Modellprojekts „Building Sustainable Urban Communities“ (URBACT-Studie Berlin). Berlin 2006: Camino – Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH.
Frank Gesemann (in Kooperation mit der Camino gGmbH): Wanderungsprozesse und Quartiersentwicklung (Urbact Mobity Study). Studie im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (in Kooperation mit der Camino gGmbH). Berlin 2005: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. zesse und Quartiersentwicklung
Frank Gesemann (Hg.): Migration und Integration in Berlin. Wissenschaftliche Ergebnisse und politische Perspektiven. Opladen 2001: Leske + Budrich.
Karin Lenhart: Berliner Metropoly. Stadtentwicklungspolitik im Berliner Bezirk Mitte nach der Wende. Opladen 2001: Leske + Budrich