Kindheit, Jugend und Familie

Die Lebens- und Erfahrungswelten von Kindern und Jugendlichen sind durch globale, internationale und nationale Entwicklungen, Krisen und Herausforderungen geprägt, die in einem Wechselverhältnis stehen. Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, gewaltförmige Konflikte, soziale Spannungen und Armut, Flucht und Migration, beschränkte Möglichkeiten der Partizipation in Gesellschaft und Bildungseinrichtungen sind zunehmend mit Verunsicherungen, schwindendem Vertrauen in Politik und Parteien und Zukunftsängsten verbunden. Zugleich formulieren Kinder und Jugendliche immer deutlicher eigene Gestaltungsansprüche im Hinblick auf eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft. Familien – in all ihrer Diversität – bilden den sozialen Nukleus der Gesellschaft. Die Förderung und Stärkung von Familienresilienz, ihrer Widerstandskraft und Bewältigungskompetenz angesichts von Krisen und besonderen Herausforderungen, stellt eine grundlegende Primärerfahrung sozialen Zusammenhalts dar.

Im Themenfeld Kindheit, Jugend und Familie spiegeln sich alle weiteren Themen des DESI mit besonderem Fokus auf diese Lebensphasen und Sozialisationsinstanzen wider. Dabei werden sowohl politik- und sozialwissenschaftliche als auch pädagogische Fragestellungen fokussiert. Neben dem Interesse für Sozialisationsprozesse im Kindes- und Jugendalter beschäftigen wir uns mit der sozialen Integration von Familien und jungen Menschen mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrung, Bildung in der Einwanderungsgesellschaft, Demokratie- und Menschenrechtserziehung, Vorurteils- und Gewaltprävention bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, Erfahrungen von Eltern und Jugendlichen in kommunalen Beteiligungsprozessen sowie mit kommunaler Bildungs- und Sozialpolitik. DESI sieht sich in seiner Bildungsarbeit und Forschungspraxis einem umfassenden Bildungs- und Teilhabeanspruch von Familien, Kindern und Jugendlichen verpflichtet.