Das Integrationspotenzial von Städten in Deutschland ist durch wirtschaftlichen Strukturwandel, soziale Polarisierungen, räumliche Mobilität, demografische Umbrüche und kommunale Finanzknappheit gefährdet. Kommunalpolitik und lokale Zivilgesellschaft sind daher gefordert, das Modell der auf Interessenausgleich ausgerichteten sozialen Stadt zu erneuern und in Richtung einer auf die produktive Gestaltung von Vielfalt abzielenden sozialen Stadtpolitik weiterzuentwickeln. Die lokale Quartiersebene bildet für diese Dynamiken und Strategien einen wichtigen Ort, da sich hier Marginalisierung, Gentrifizierung und Globalisierung überlagern und sich verschiedene Möglichkeiten demokratischer Beteiligung eröffnen, deren Potenziale noch nicht immer ausgeschöpft werden. Die Auswirkungen von sozialer und ethnischer Segregation auf politische Beteiligungsprozesse zeigen sich am deutlichsten auf kleinräumiger Ebene.
Die Forschungsarbeiten von DESI beziehen sich auf die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen zunehmender Vielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt zum einen, die Folgen neuer sozioökonomischer, soziokultureller und politischer Ungleichheiten in Städten und Quartieren zum anderen. In den Blick genommen werden zudem Strategien zur Förderung von Engagement und Beteiligung sowie zur Stärkung von sozialer Kohäsion und lokaler Demokratie. DESI evaluiert Ansätze, Projekte und Programme, die unterstützend, moderierend und vernetzend angelegt sind, und begleitet zivilgesellschaftliche Akteure, die Brücken zwischen verschiedenen Lebenswelten und Milieus schlagen. DESI unterstützt Politiken einer sozialen und nachhaltigen Stadtentwicklung, die auf Beteiligung, Chancengerechtigkeit, Demokratie, Vielfalt und Stärkung von Zivilgesellschaft setzen.