Aktuelles

Projekt: Aufnahme und Integration von Geflüchteten: Engagement, Vernetzung und Resilienz in Kommunen

Die hohe Zahl von Schutzsuchenden aus der Ukraine und allgemein steigende Flüchtlingszahlen sind eine große bundesweite Herausforderung. Sie zu bewältigen, kann nur gelingen, wenn Bund, Länder und Kommunen „Hand in Hand“ arbeiten. Vor allem vor Ort entscheidet sich der Erfolg durch die Aufnahme- und Integrationsbereitschaft sowie -fähigkeit von Kommunalpolitik und -verwaltung, Zivilgesellschaft und Ehrenamtlichen. Im Fokus des Praxisforschungsprojekts stehen eine genaue Situationsanalyse in bundesdeutschen Kommunen, die Herausarbeitung von Gelingensbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort, aber auch das Feststellen von Schwierigkeiten und Unterstützungsbedarfen bei der kommunalen Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Ziel ist die Ableitung von Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Kommunen, um die kommunalen Resilienz in diesem Politikfeld zu stärken.

Im Rahmen des Projekts wird untersucht, inwieweit bei der Aufnahme und Integration von Geflüch-teten aus der Ukraine seit 2022 an Erfahrungen, Strukturen und Wissen aus der Bewältigung der enormen Zuwanderung von Geflüchteten ab 2015 angeknüpft werden konnte (konzeptionelle An-sätze, zivilgesellschaftliches Engagement, neue Formen von Kooperation un Steuerung). Herausge-arbeitet werden sollen Erfolgsfaktoren und Bedingungen für die Verstetigung von ‚guter Praxis‘, die kommunale Resilienz im Politikfeld stärkt. Die Umsetzung des Projektvorhabens erfolgt auf der Grundlage eines qualitativen Forschungsdesigns. Im Rahmen des Projekts werden bundesweit In-terviews und Fokusgruppendiskussionen in ausgewählten Kommunen mit zentralen Akteuren aus Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft durchgeführt.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt und vom Bundesmininsterium des Inneren und für Heimat gefördert

Laufzeit: 15. August 2023 bis 31. Dezember 2024
Projektleitung: Dr. Frank Gesemann
Wissenschaftliche Bearbeitung:
Prof. Dr. Frank Gesemann, Lea Freudenberg und Lorena Lake

Projekt: Lernen in Schule und Unterricht aus der Perspektive von Kindern

In dem Forschungsprojekt wird der Frage nach den Gelingensbedingungen von Schule und Unterricht aus der Perspektive von Kindern nachgegangen. Wie lernen Kinder in Bildungseinrichtungen, die sich an den Kinderrechten und dem Wohlbefinden von Kindern orientieren und Lernen als Resonanzraum konzipieren, der allen Kindern Anerkennungs-, Könnens- und Partizipationserfahrungen ermöglicht? Wie nehmen Kindern Lernen wahr, wenn diese Bedingungen nicht zureichend erfüllt werden?

Mit den rekonstruktiven Methoden des Kinderperspektivenansatzes werden Kinder deutschlandweit in insgesamt neun Grundschulen unterschiedlicher Organisationsform (gebundener Ganztag; Halbtag mit ergänzendem Hortangebot; Halbtag) zu ihren Erfahrungen, Orientierungen und Einschätzungen hinsichtlich der Lehrperson-Schüler:in-Beziehung, der verschiedenen Räume in der Schule, der Qualität von Lernprozessen und Partizipationsmöglichkeiten sowie Hausaufgaben, Leistungskontrollen und Benotung gefragt.

Damit geht es in dem Projekt auch um die Frage, was die Erkenntnisse aus einer Forschung zu den Kinderperspektiven für die (grundschul-) pädagogische und didaktische Arbeit und die Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht bedeuten.

Auftraggeber: Bertelsmann Stiftung und Robert Bosch Stiftung
Laufzeit:
September 2023 bis August 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann
Wissenschaftliche Bearbeitung:
Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann, Bastian Walther und Lorena Lake
Studentische Mitarbeit: Franziska Weixer

Expertise zum Thema: Die (pädagogischen) Potenziale von Essensituationen nutzen – Empirische Erkenntnisse, theoretische Diskurse und Impulse für eine professionelle Kitapraxis

Durch die sich verlängernden Aufenthalte von (zunehmend auch jüngeren) Kindern in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung wird auch dem Themenfeld Verpflegung und Essen bzw. der Gestaltung von Mahlzeiten zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt. Da es sich bei der Aufnahme von Nahrung gemäß der UN-Kinderrechtskonvention um eine genuine das Kind „berührende Angelegenheit“ handelt, ist es notwendig, die Perspektiven von Kindern anzuerkennen und ernsthaft einzubeziehen.

Die Expertise stellt Mahlzeiten in der Kita als pädagogische Situationen ins Zentrum und fragt nach der Qualität der sich in ihnen vollziehenden Interaktionen zwischen Kind(ern) und Fachkräften, in der Peergroup sowie mit den (nicht) essbaren Dingen des Essens. Das räumlich-materiale und zeitliche Arrangement, in das Essenssituationen eingebunden sind, wird ebenfalls als relevanter Faktor für Prozessqualität fokussiert. Demzufolge werden in der Expertise drei Ebenen analytisch in den Blick genommen: (1) der nationale und internationale Theoriediskurs in Bezug auf Mahlzeiten in der Kita als Gemeinschafts-, Sinnes- und Bildungserfahrung, (2) die programmatisch-normativen Rahmungen in den Bildungs- und Orientierungsplänen und (3) die Erfahrungen und Orientierungen von Fachkräften, Eltern und Kindern in Bezug auf Essenssituationen, soweit dazu bereits forschungsbasierte Erkenntnisse vorliegen.

Auftraggeber: DJI / wiff Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte
Laufzeit: Mai 2023 bis Januar 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann
Wissenschaftliche Bearbeitung: Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann, Bastian Walther
Studentische Mitarbeit: Franziska Weixer

 

Publikation zur Umsetzung der “Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” in Kommunen

Ziel der Publikation ist es, anhand von Beispielen guter Praxis in ausgewählten Kommunen Wege zur strukturellen Verankerung und effektiven, unterkunftsübergreifenden Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen zum Schutz von geflüchteten Menschen vor Gewalt sowie Anknüpfungspunkte, Gelingensbedingungen und Transfermöglichkeiten in andere kommunale Kontexte aufzuzeigen.

Auftraggeber: Stiftung SPI, Servicestelle Gewaltschutz
Laufzeit: Mai 2023 bis September 2023
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Frank Gesemann und Lea Freudenberg

 

An Partizipation orientierte Forschung mit Kindern im Ganztag

Das Projekt verfolgte drei zentrale Ziele: (1) Beschreibung der Bandbreite partizipationsorientierter Forschungsstrategien mit Kindern, (2) Zusammenstellung und kritische Reflexion von bereits erprobten Methoden der partizipationsorientierten Forschung mit Kindern im schulbezogenen Ganztag und (3) Entwicklung und Erprobung von anwendungsorientierten Methoden für die Praxisforschung im Ganztag und Erstellung einer Broschüre für Fachkräfte. Die anwendungsorientierte Handreichung soll Pädagog:innen einen Methodenkoffer an die Hand geben, der ihnen eine an den Kinderperspektiven orientierte Qualitätsentwicklung im Ganztag ermöglicht.

Auftraggeber: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Laufzeit: September 2022 bis März 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann, Bastian Walther
Wissenschaftliche Bearbeitung: Frank Gesemann, Iris Nentwig-Gesemann, Bastian Walther

Veröffentlichung:

Iris Nentwig-Gesemann, Bastian Walther und Frank Gesemann: Im Ganztag partizpativ mit Kindern forschen und Qualität entwickeln. Eine Handreichung des DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. Berlin. Link

 

Evaluation, Entwicklung und Neukonzeption des Förderprogramms
„Jugend-Demokratiefonds Berlin – STARK gemacht!“

Der Jugend-Demokratiefonds Berlin fördert beteiligungsorientierte Projekte in der Jugendarbeit sowie Projekte von Kindern und Jugendlichen in starker Selbstverwaltung. Beteiligung und Partizipation sollen Kindern ermöglichen, Demokratie zu erleben und aktiv mitzugestalten. Das DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration ist aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Landesprogramms mit einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme des Jugend-Demokratiefonds Berlin beauftragt worden, um Erfolge zu benennen, Hemmnisse zu identifizieren und Entwicklungspotenziale aufzuzeigen. Die Ergebnisse der empirischen Erhebungen, Impulse aus der fachpolitischen Debatte und hieraus abgeleitete Empfehlungen wurden in einem Abschlussbericht dokumentiert und der Steuerungsgruppe als Ausgangpunkt für die Weiterentwicklung des Jugend-Demokratiefonds Berlin vorgestellt.

Auftraggeber: Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin
Laufzeit: November 2021 bis Dezember 2022
Projektleitung: Dr. Frank Gesemann
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Frank Gesemann, Alexander Seidel und Bastian Walther

Veröffentlichung:

Frank Gesemann und Alexander Seidel mit Unterstützung durch Bastian Walther 2022: Evaluation, Entwicklung und Neukonzeption des Förderprogramms „Jugend-Demokratiefonds Berlin – STARK gemacht!“. Abschlussbericht. Berlin: DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (= DESI-Schriftenreihe Nr. 5) Link

 

Erfolgsfaktoren der kommunalen Integrationspolitik

In der Studie werden Erfolgsfaktoren kommunaler Integrationspolitik vor dem Hintergrund aktueller Rahmenbedingungen, Entwicklungsdynamiken und globaler Krisen reflektiert.  Gezeigt wird, wie sich infolge des bundesweiten Wettbewerbs „Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik“, den das Bundesministerium des Innern und die Bertelmann Stiftung 2004 und 2005 durchgeführt haben, ein Kanon von Erfolgsfaktoren herausgebildet hat, der die Ausrichtung des kommunalen Handlungsfeldes bis heute prägt. Am Beispiel der Erfahrungen und Perspektiven der damaligen Preisträger-Kommunen Stuttgart, Solingen, Belm und Hersfeld-Rotenburg sowie der ostdeutschen Großstädte Leipzig und Rostock werden Erfolge und Entwicklungsaufgaben der kommunalen Integrationspolitik analysiert und Möglichkeiten diskutiert, die Handlungsfähigkeit und Resilienz von Kommunen zu stärken.

Laufzeit: September 2021 bis Dezember 2022
Projektleitung: Dr. Frank Gesemann (DESI) und Claudia Walter (Bertelsmann Stiftung)
Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Frank Gesemann und Lea Freudenberg (DESI), Claudia Walther (Bertelsmann Stiftung)

Frank Gesemann, Lea Freudenberg und Claudia Walther:
Auf dem Weg zu krisenfesten Vielfaltsstrategien? Erfolgsfaktoren und Herausforderungen kommunaler Integrationspolitik.
Analysen und Konzepte 5. Gütersloh 2022: Bertelsmann Stiftung.

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Ausgewählte aktuelle Veröffentlichungen

Frank Gesemann (2023): Patenschaften mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen: Mehr Chancen für Bildung, Integration und Teilhabe? In: BBE-Newsletter für Engagement und Partizipation in Deutschland, 1/2023 vom 19.01.2023. PDF

Frank Gesemann und Alexander Seidel (2022): Evaluation, Entwicklung und Neukonzeption des Förderprogramms „Jugend-Demokratiefonds Berlin – STARK gemacht!“. Abschlussbericht. Mit Unterstützung durch Bastian Walther. Berlin: DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration. PDF

Frank Gesemann, Lea Freudenberg und Claudia Walther (2022): Auf dem Weg zu krisenfesten Vielfaltsstrategien? Erfolgsfaktoren und Herausforderungen kommunaler Integrationspolitik. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. PDF

Frank Gesemann (2022): Gelingensbedingungen und Wirkungspotenziale von Patenschaften. Engagement zwischen individueller Teilhabe und gesellschaftlichem Zusammenhalt. In: Voluntaris. Zeitschrift für Freiwilligendienste und zivilgesellschaftliches Engagement, 10/1, S. 9-26. Link

Frank Gesemann, Kristin Schwarze und Alexander Seidel (2022): Mit Patenschaften Bildung, Teilhabe und Zusammenhalt fördern. In: Newsletter für Engagement und Partizipation in Deutschland, 1/2022, BBE – Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement. PDF

Frank Gesemann und Alexander Seidel (2022): Kommunale Integrationspolitik im 21. Jahrhundert – Erfolge und Herausforderungen. In: Migration und Soziale Arbeit, Heft 2, S. 127-136. Link

Iris Nentwig-Gesemann (2022): Kinder als Akteure in Forschungsprozessen: forschungsethische Standards und Herausforderungen. In: Magdalena Joos und Lars Alberth (Hrsg.) Forschungsethik in der Kindheitsforschung. Weinheim und Basel 2002: Beltz Juventa, S. 70-87.

Iris Nentwig-Gesemann (2022): Forschendes Lernen als Impuls für Professionalisierungsprozesse. Erfahrungen aus einer Weiterbildung zur „Fachkraft für Kinderperspektiven“. In: Ralf Bohnsack, Andreas Bonnet und Uwe Hericks (Hrsg.): Praxeologisch-wissenssoziologische Professionsforschung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 389-409.

Iris Nentwig-Gesemann (2022): Achtung Kinderperspektiven! Potenziale einer Pädagogik ‚vom Kind aus‘. In: Pädagogische Horizonte. 6/1, S. 71-85. Link

Iris Nentwig-Gesemann und Klaus Fröhlich-Gildhoff (2022): Wohlbefinden und seelische Gesundheit. Konkretisierungen aus der Perspektive von vier- bis sechsjährigen Kita-Kindern. In: Frühe Bildung, 11/3, S. 115-124.

Bastian Walther und Iris Nentwig-Gesemann (2022): Qualität im Ganztag aus Kindersicht. Kita Fachtexte 5. PDF

Iris Nentwig-Gesemann und Bastian Walther (2022): Den pädagogischen Alltag für und mit Kinder(n) zum Wohl des Kindes gestalten. In Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.): Ganztag für Grundschulkinder. Grundlagen für eine kompetenzorientierte Weiterbildung. WiFF Wegweiser, Band 16, S. 46-55. PDF